JAGD IN DER VERGANGENHEIT
Auch Katzen und Hunde werden von Jägern gnadenlos
bejagt. Hans Behnke, Autor des Buches "Jagdbetriebslehre" und 1974 für sein
Schaffen vom "Deutschen Jagdschutz Verband" (DJV) geehrt, meint, der Mensch
müsse den Katzen als "Geißel der Wildbahn den Krieg erklären" und fordert
zusätzlich, dass Katzen im Alter von zwei bis drei Jahren ablieferungspflichtig
zur "humanen Tötung" werden sollten. Andere Waidmänner loben die
Leistungsfähigkeit von Fallen - während die intelligenten Füchse nur unter
Schwierigkeiten darin zu fangen sind, seien Katzen weitaus effektiver mit einem
Ring aus Scherenfallen um eine Ortschaft herum zu "bekämpfen". Ebenso werden
angeblich "wildernde" Hunde ermordet. Teilweise haben Jäger schon Hunde
erschossen, die an der Leine oder den begleitenden Menschen eine Wegbiegung
voraus waren. Auch Altgewordene Jagdhunde sterben meist bei so genannten
"Jagdunfällen".
JAGD IST KEIN TIER- UND ARTENSCHUTZ!
Heinrich Spittler, ein Sprecher des "Deutschen Jagdschutz-Verbandes" (DJV) behauptet zum Beispiel die Füchse wären schuld am Aussterben der Hasen. Selber jagende Gutachter wie zum Beispiel Dr. Heribert Kalchreuter und Prof. Paul Müller sind Urheber solcher unsinnigen Behauptungen. Dort wo die Anzahl der Hasen stark zurückgegangen ist, sind es Menschen die dies verursacht haben. Zum Beispiel durch die Zerstörung von Hasenlebensräumen als Folge industrieller Landwirtschaft, durch die Verbreitung giftiger Chemikalien und auch durch die Jagd. Obwohl sich Füchse nur zwischen 0-10% von Hasen ernähren und ein Großteil ihrer Nahrung (fast 90%) aus Mäusen und Pflanzen besteht, wird ihnen von Jägern die Schuld zugeschoben, wenn so genannte "jagdbare" Tierarten im Bestand abnehmen. Entgegen den Behauptungen von Jägern vermehren sich auch die Füchse nie "über Gebühr". Ihre Nachwuchszahlen richten sich nach Nahrungsangebot und der Anzahl der auf einem Gebiet schon lebenden Füchse.
Wenn Füchse bejagt werden, brechen ihre Sozialgemeinschaften auseinander. Dadurch werden erheblich mehr Fähen (Füchsinnen) schwanger und bringen Nachwuchs auf die Welt. Wie schnell sie sich so vermehren können, dokumentieren die "Ergebnisse" von in den 70er Jahre in Deutschland durchgeführten grausamen Fuchsvergasungsaktionen: Obwohl es das Ziel war die Füchse in einigen Regionen sogar auszurotten, "gelang" es den hinterhältigen Flintenträgern noch nicht einmal, ihre Anzahl auf Dauer auch nur zu reduzieren!
Obwohl Jäger verantwortlich für die Ausrottung zahlreicher Tierarten waren und immer noch sind (Beispiel Jagdtourismus,...), stellen sie sich als die Bewahrer des "ökologischen Gleichgewichts" hin. Sie sorgen sich aber nicht um die bedrohte Natur, sondern sind Teil der Vernichtungsmaschinerie. Immer wieder werden einzelne Tierarten für Naturzerstörung verantwortlich gemacht, zu "Schädlingen" erklärt und gnadenlos vernichtet: Rehe werden als Waldschädlinge dargestellt, weil sie durch "Verbiss" teilweise die Verjüngung von Waldgebieten verhindern können. Eine angebliche Überpopulation sollen dann gerade die Jägern wieder ausgleichen, die durch die Verfütterung von Kraftfutter im Winter (teilweise aber auch in anderen Jahreszeiten) die Anzahl der Rehe künstlich hochhalten. Manchmal wird dieses Futter auch noch vorbeugend mit Medikamenten versetzt, um sicherzustellen, dass in der kommenden Jagdsaison besonders prächtige "Trophäen geerntet" werden können, wie Jäger das Ermorden der Tiere nennen.
Bei Studien mit Verwandten des europäischen Rothirsches, den Sikahirschen in Nordamerika, stellte sich heraus, dass nach der Beendigung der Jagd die Anzahl der Tiere schlagartig zurückging. Außerdem sind bei der heutigen Monokulturwirtschaft, die auch in Waldgebiete "fortgeschritten" ist, angebliche "Überpopulationen" vorprogrammiert und von Menschen gemacht.
Auch Enten müssen um Ihr Leben fürchten, weil sie
angeblich für die Gewässerverschmutzung verantwortlich sind. Jedes Jahr kommt es
deshalb an Teichen, Seen und Flussläufen zu regelrechten Massakern. Jäger, im
"Zivilberuf" vielleicht Industriemanager, Politiker oder auch Landwirt die mit
dem noblen Geländejeep anreisen, betreiben mit der Flinte Gewässerschutz. Genau
die, die für "Gewässerverschmutzung" hauptsächlich verantwortlich sind, denn die
Gifte stammen zum größten Teil aus Industrieanlagen und aus der Landwirtschaft
(z. B. Pestizide und Unmengen Gülle aus der so genannten "Tierproduktion",...).
Sogar den "Schutz von Singvögeln" geben Jäger an, um das Ausschießen von
Krähennestern zu rechtfertigen. Die Tierarten und die Vorwürfe gegen sie sind
austauschbar. Jäger wollen jagen, wer auf der "Strecke" bleibt ist ihnen egal
(natürlich nur solange die "Trophäe" stimmt). Sie machen vermeintlich Schwächere
und Wehrlose, in diesem Fall die Tiere, zu wortwörtlichen "Sündenböcken" um von
sich selbst und den eigenen Manipulationen abzulenken.
Aber Tatsache ist: Die Jagd verringert nicht das
Auftreten von Seuchen, sie trägt sogar noch dazu bei, dass sie sich schneller
verbreiten. Wie schon vorher dargestellt zerstört Jagd die sozialen Strukturen
vieler Tierarten und bewirkt beim Beispiel Fuchs, dass es viel mehr Nachwuchs
und in Folge dessen auch viel mehr junge, Reviersuchende Füchse gibt. Dabei
legen sie größere Strecken zurück und haben öfter Kontakt mit Artgenossen, wobei
dann Krankheiten übertragen werden können. Im jagdfreien Gebiet des
Nationalparks Berchtesgaden gibt es die Tollwut nicht. Bei Grafenau im
Bayerischen Wald wurde die Fuchsjagd probeweise eingestellt, mit dem Ergebnis,
dass die Tollwut bereits nach kurzer Zeit erlosch.
Bei der STREIFE, die vor Allem in übersichtlichem
Gelände (Äcker, Felder,...) angewendet wird, geht eine Reihe Treibern mit Jägern
durchsetzt durch ein Gebiet. Zum Aufscheuchen der Tiere (Hase, Fasan,...) werden
auch Jagdhunde eingesetzt. Die Jäger schießen auf die flüchtenden Tiere. Bei
größeren Jagden in unübersichtlichen Gegenden benutzen die Jäger teilweise
Funkgeräte zur Koordination mit den weiter entfernten Treibern. Die
traditionelle aber immer noch übliche Methode zur Steuerung dieser Jagden sind
Jagdhorn-Signale. Es kommt vor, dass Mischformen der Jagdarten benutzt werden.
(Zitat aus einem Jagdbuch): "Das im Sack gefangene Tier wird kräftig auf die Erde geschlagen und damit getötet; bei größeren Kreaturen, z.B. Katze, schießt man auf das im Sack gefangene Tier mit Schrot oder (...) mit der Kleinkaliberwaffe in die Öffnung der Kastenfalle.".
Die Fallen sind oft an Orten aufgestellt, die die
Tiere zwangsläufig passieren (Zäune, Bachübergänge, trockene Gräben). Fast
grundsätzlich werden sie "verblendet" , das heißt mit Reisig und ähnlichem
verkleidet. Bei versteckten Fallen wird ein Stock verwendet, um den Zustand der
Falle zu kontrollieren. An der Position des Stockes ist auch aus einiger
Entfernung zu erkennen, ob die Falle voll oder leer ist.
AKTIV WERDEN GEGEN DIE JAGD!
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Auch Ihr Tier ist gefährdet!
In Jägerkreisen fürchtet man
nichts mehr als dass die Fallenjagd und Fallenunfälle von Haustieren in die
Öffentlichkeit gelangen. Eine breite Diskussion über Sinn und Unsinn dieser
brutalen und auch für Menschen durchaus gefährlichen Jagdart soll möglichst
vermieden werden, stattdessen das Image des Jägers als angeblicher Heger und
Pfleger des Waldes gepflegt werden.
1. Jägeraussage: Fallen sind in Deutschland nicht mehr erlaubt oder im Einsatz!
Stimmt nicht!
Die Fallenjagd ist eine vollkommen gängige und weit verbreitete Jagdmethode in
Deutschland. Allerdings wird sie von den Jägern vor der Öffentlichkeit
verborgen. Mit der Falle wird insbesondere dem Fuchs, dem Marder, aber auch der
Hauskatze nachgestellt. Auch viele Hunde erleiden Jahr für Jahr einen grausamen
Tod in Fallen.
2. Jägeraussage: Erlaubt sind in Deutschland nur Lebendfallen.
Stimmt nicht!
Erlaubt sind in Deutschland Totschlagfallen, die sofort töten sollen, und
Lebendfallen, in denen das Tier gefangen wird. Totschlagfallen sollen zwar
sofort töten, tun dies aber häufig nicht. Viele Tiere sterben in diesen Fallen
einen langsamen und qualvollen Tod.
Lebendfallen: Lebendfallen sind meist aus Holz oder Draht gebaute Kästen, in die
ein Tier mittels Köder oder Duftstoffen, von der Industrie hergestellten
Lockmitteln, gelockt wird.
Studien zufolge gerät das Tier in höchste Panik, wenn sich die Falle schließt -
und verletzt sich durch verzweifelte Fluchtversuche oftmals schwer. Durch die
panische Todesangst stehen die Tiere unter hohem Stress und sterben nicht selten
an Herzversagen. Andere wieder liegen schwer verletzt oft über Stunden oder Tage
hungernd und durstend, von grausamen Schmerzen gepeinigt in der Falle und warten
auf den Tod. Zwar müssen die Fallen laut Gesetz täglich einmal kontrolliert
werden, die Vermutung liegt allerdings nahe, dass dies nicht geschieht. Wenn die
Fallen z.B. nur alle 2 – 3 Tage kontrolliert werden, hat dies zur Folge, dass
die in den sog. Lebendfallen gefangenen Tiere qualvoll und langsam an
Verletzungen oder Stress zugrunde gehen. 3. Jägeraussage: Nach dem Fang mit einer Lebendfalle werden die Tiere wieder ausgewildert.
Stimmt nicht!
Die meisten Tiere werden getötet. Das Ammenmärchen von der Auswilderung wird dem
ahnungslosen Bürger erzählt, um die harte Wirklichkeit in unseren Wäldern zu
verschleiern. Tiere, die von Jägern in Lebendfallen gefangen werden, werden
meistens getötet. So z.B. Füchse und Katzen. 4. Jägeraussage: Fallen stehen nur irgendwo im tiefen, tiefen Wald.
Stimmt nicht!
Fallen können überall stehen. Gerne werden sie in der Nähe von Hochsitzen oder
auch ganz normalen Wegen aufgestellt, von wo aus sie leichter kontrolliert
werden können. Auch Gärten, Schrebergärten, Langholzstapel, Feldgehölz,
Betonröhren im Wald (z.B. unter Wegen), Feldscheunen, Strohhaufen, Reisighaufen
und Zäune sind beliebte Fallenstellplätze. Die Falle wird mit Reisig, Bodenstreu
etc. abgedeckt und so vor den Blicken des Spaziergängers verborgen.
Aus der Zeitschrift „Jäger“ (zitiert nach Dag Frommhold): „Als Ablenkung ist die
Kanzel (Hochstand) hervorragend geeignet. Die Blicke der Wanderer schweifen mit
Sicherheit zu ihr hinauf. Der Nistkasten, der an dem Baum in der Nähe hängt,
stimmt den Besucher freundlich. Wir freuen uns also, wenn die Blicke nach oben
wandern – denn unten stehen unsere Fallen.“ 5. Jägeraussage: Fallen fangen nur selektiv eine bestimmte Wildtierart.
Stimmt nicht!
Tiere werden mit Lockstoffen in die Fallen gelockt! Lockstoffe für Füchse wirken
häufig auch auf Hunde. Selbstverständlich können Tiere, die eine ähnliche Größe
wie z.B. ein Fuchs haben, in die Falle gehen. Füchse haben in Deutschland keine
Schonzeit. Es ist lediglich nicht erlaubt, säugende Fähen zu erschießen (was
allzu oft missachtet wird). Ausnahme: Erwachsene Füchse haben in Berlin eine
Schonzeit (nicht allerdings Jungfüchse). 6. Jägeraussage: Fallen werden nur von Wilderern gestellt!
Stimmt nicht!
Die Fallenstellerei ist in Deutschland eine gängige Jagdmethode der Jägerschaft.
Jeder Jäger, der einen ca. 15 Stunden langen Fallenlehrgang gemacht und danach
einen Fallensachkundenachweis vorlegen kann, darf mit der Falle jagen. 7. Jägeraussage: Fallen werden in Fangbunkern abgesichert, damit nur das best. Tier hineingeht, z.B. der Fuchs. Es besteht keine Gefahr für Haustiere.
Stimmt nicht!
Zwar gibt es gewisse Regeln für das Aufstellen und Absichern einer Falle.
Letztlich liegt die Entscheidung wann, wo und wie eine Falle aufgestellt wird
aber im Ermessen des Jagdausübungsberechtigten. Jeder Jäger hat hier seine
eigenen Praktiken. Eine Kontrolle kann de facto nicht stattfinden. Und das
Absichern einer Fuchsfalle vor z.B. gleich großen Haustieren ist gar nicht
möglich. Durch sog. Fanggärten (die Falle ist nur auf best. Weg zugänglich) kann
nicht verhindert werden, dass gleich große bzw. größere oder kleinere Haustiere
in die Falle gehen. 8. Jägeraussage: Die Fallenjagd des Fuchses ist nötig, da er durch die Übertragung von Tollwut und Fuchsbandwurm den Menschen gefährdet.
Stimmt nicht!
Der Fuchsbandwurm stellt heutzutage für den Menschen eine nur äußerst geringe
Gefahr dar, ebenso die Tollwut. Das schlechte Image des Fuchses als Tollwut- und
Fuchsbandwurmüberträger wird jedoch sorgsam von der Jägerschaft gepflegt, um den
Fuchs, welchen die Jäger als Beutekonkurrenten ansehen, uneingeschränkt
verfolgen zu können. Es gibt fast überall nicht einmal eine Schonzeit für
Füchse. Zwar dürfen rein rechtlich gesehen Fuchsmütter so lange nicht getötet
werden, wie das Überleben ihrer Jungen davon abhängt. Tötet der Jäger jedoch
erst die Welpen und dann die Mutter, ist das kein Problem. Die Fuchsmutter kann
also selbst dann gejagt werden, wenn sie Junge hat. Selbst in Jägerkreisen wird
heute zugegeben, dass die Gefahren durch die Tollwut und Fuchsbandwurm für den
Menschen nur sehr gering sind. Im Übrigen wurde von Biologen festgestellt, dass
die Nachwuchszahlen von Füchsen drastisch ansteigen, wenn viele Füchse durch
Jagd ums Leben kommen, während in Gebieten, wo man die Fuchsbejagung eingestellt
hat, sich die Fuchspopulationen von selbst regelt und Tollwut nicht auftritt. Was Sie außerdem wissen sollten:Fallen sind beködert, „wofür ein erfahrener Jäger eine für den Fuchs unwiderstehliche Witterung bestehend aus Maikäfern, einer handvoll Regenwürmern und einer Handvoll Katzenfleischstückchen mit Fell“ empfiehlt. (zitiert nach Dag Frommhold s.205) Es wird mit Lockstoffen gearbeitet, die auch Haustiere anziehen. Baldrian, Fuchsurin, von der Industrie hergestellten Lockstoffen, z.B. für Füchse, die auch auf Hunde wirken. Ca. 450.000 Katzen und 65.000 Hunde fallen jährlich Jägern durch Abschuss oder Fallenfang zum Opfer! Nicht nur der Wald ist Jagdgebiet! Gejagt werden kann fast überall. Selbst der Campus der Universität oder ein Friedhof kann zu einem Jagdgebiet werden.
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